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Die finnische Sauna

« Der Klassiker aus dem hohen Norden »

Die finnische Sauna ist bei uns noch immer die bekannteste Form der entspannenden Schwitzhütte und erfreut sich weitreichender Beliebtheit. Ihr Vorläufer ist die Rauchsauna, von der es jedoch nur noch wenige Ausführungen gibt. Mit der Zeit hat sich die finnische Heimsauna immer weiter entwickelt und präsentiert sich in vielen modernen Formen. Was es mit dem Saunieren in Finnland genau auf sich hat, erfahren Sie hier.

Saunieren wie in Finnland

Die Finnen gelten fälschlicherweise als die Erfinder der Schwitzhütte, obwohl die Ursprünge dieser Tradition in vielen Nationen liegen. Denn sowohl die Ureinwohnern Nordamerikas als auch Russlands, Italiens und des vorderen Orients rühmen sich einer langen Dampfbad– und Saunakultur. Aber keine Variante war bei uns prägender als die finnische Saunatradition und auch der Begriff „Sauna“ wurde direkt dem Finnischen entnommen.

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In Finnland ist die Schwitzhütte weitverbreitet. Auf 5,4 Millionen Einwohner kommen rund 1,5 Millionen Exemplare (öffentlich und privat). Im Vergleich dazu: In Deutschland lassen sich 1,6 Millionen Saunen finden.

In Finnland ist man sehr stark mit der Saunakultur verbunden.

Es gibt sogar einen Feiertag zu Ehren der Schwitzhütte. Dieser wird für uns Mitteleuropäer, die die Sauna häufig fälschlicherweise für eine winterliche Tradition halten, überraschenderweise an jedem zweiten Samstag im Juni zelebriert. Vielleicht ist diese tiefe Verbundenheit mit dem Schwitzbad der Grund, warum wir die finnische Sauna für zu Hause als die Ursprünglichste Variante empfinden.

Aber wie stellen wir uns die klassische finnische Sauna vor?

Die meisten werden jetzt an einen vollkommen aus Holz gestalteten, kleinen Raum denken. Polarfichte prägt das Antlitz von Wand und Decke. Rustikale Liegebänke aus dem sanften Naturmaterial laden zum Sitzen oder Liegen ein und in der Ecke steht der Saunaofen. Ein Holzeimer mit Kelle gehört ebenso dazu, denn die regelmäßigen Aufgüsse mit aromatisiertem Wasser sind für die finnische Sauna ein Muss. Das war vielleicht einmal so, muss jetzt aber nicht mehr so sein und manche Elemente haben noch nie dazugehört. Die Heimsauna im nordischen Look hat eine große Entwicklung durchlaufen und präsentiert sich heute modern wie eh und je. Zudem ist sie in der Regel weniger im Elementbau als in der Blockbohlenbauweise errichtet. Aber wo liegen ihre Ursprünge?

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Die Savusauna – Vorgängerin der finnischen Sauna

Ursprünglich zelebrierten die Finnen ihre Schwitztage in einer Savusauna (Rauchsauna), die aber seit geraumer Zeit selbst in Finnland eine Seltenheit geworden ist. Auch in Helsinki gibt es nur noch ein öffentlich betriebenes Modell, die „Kotiharju“.

Die Rauchsauna unterscheidet sich deutlich von der modernen finnischen Sauna. Zwar wird auch sie mit einem Holzofen befeuert. Der Rauch wird allerdings nicht über ein Ofenrohr abgeführt, sondern darf sich frei im Raum verteilen. Dort färbt er die Luft leicht schwarz und verleiht ihr eine starke rußig-holzige Duftnote. Nach einer bestimmten Zeit werden spezielle Luken geöffnet, durch die der Rauch entweichen kann.

Erst wenn die Temperaturen trotz einer kräftigen Stoßlüftung, bei der jedweder Rauch entschwindet, hoch genug sind, beginnt das eigentliche Saunieren. Eine Rauchsauna bedeutet dementsprechend nicht, dass der Saunagast im dichten Qualm um Luft ringen muss, denn der Holzofen hat seinen Dienst bereits vollendet.

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Diese Saunavariante aus Finnland ähnelt der russischen Banja. Beide dienten ursprünglich als Badehaus und selbst Geburten fanden in der sterilen, warmen Umgebung der Schwitzhütte statt. Anders als eine Savusauna besteht eine Banja hingegen aus drei Bereichen, einem Dusch-, dem Ruhe- und dem Schwitzraum. Die Finnen bevorzugen es hingegen nach dem Saunieren, in einen See oder Fluss zur Abkühlung zu springen, statt nur zu duschen. Auch die Saunakultur selbst unterscheidet sich, denn in der Banja folgt sie einem festen Ritual.

Sicherlich ist die Rauchsauna nicht jedermanns Geschmack – gerade aus hygienischen Gründen. Wer sich mit der Rußfärbung und dem damit einhergehenden Reinigungsaufwand nicht anfreunden kann, greift weiterhin zur modernen finnischen Sauna.

Die Sauna in Finnland heute

Schnell und modern wird eine finnische Heimsauna elektrisch betrieben. Aber auch die Sauna mit Holzofen und Ofenrohr ist weit verbreitet. Wichtig bei jeder finnischen Sauna ist, dass hohe Temperaturen von 85° bis 100°C erreicht werden und dass die Luftfeuchtigkeit trotz vieler Aufgüsse nur bei 10 – 20 % liegt.

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Damit unterscheidet sie sich von den meisten anderen Saunaformen. Bio-Saunen, Hammam, Caldarium und andere Dampfbäder zeichnen sich durch gemäßigte Temperaturen von 40° bis 60°C aus bei gleichzeitig sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Ähnlich trocken wie eine finnische Sauna ist nur eine Erdsauna. Diese erreicht jedoch häufig noch höhere Temperaturen als der Klassiker aus dem hohen Norden.

Finnisch Saunieren – so sieht ein ordentlicher Saunagang in Finnland aus

Sowohl in den Savusaunen als auch in den modernen Varianten ist die Saunakultur lebendig und unterscheidet sich stark von dem uns bekannten Verhaltenskodex. Eine Einladung zum Saunieren gilt in Finnland als besondere Form der Gastfreundschaft. Insgesamt nimmt das Saunieren eine wichtige gesellschaftliche Stellung in Finnland ein. Angeregte Gespräche und selbst geschäftliche Meetings finden dort statt, wo sich ein Mitteleuropäer meist in Schweigen hüllt.

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Und auch in Sachen Aufgüsse gehen die Finnen eigene Wege. Das Bild von einer Holzkelle, die so klassisch finnisch wirkt, ist grundlegend falsch. Der Finne benetzt die Saunasteine mit im Wasser eingetauchten Birkenästen. Dabei entfaltet sich gleichzeitig das natürliche Birkenaroma. Von ätherischen Zusätzen wird ebenfalls Abstand genommen. Lediglich ein durch Birkenblätter aromatisierter Sud kommt zum Einsatz.

Die Birkenzweige dienen darüber hinaus auch der Massage. Durch leichtes Schlagen wird die Durchblutung der Haut gefördert und das Saunabad als noch intensiver wahrgenommen. Der Finne liebt seine Freiheit und so hält er auch nichts von festgelegten Ruhe- und Saunazeiten, wie sie der deutsche Saunabund empfiehlt. Jeder sauniert so lange und oft wie er es als angenehm empfindet.